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Die Kreuzritterburg

Vom Wasser aus hatten wir diesen riesigen Gebäudekomplex, das Wahrzeichen Bodrums, ja schon bewundert und nun zieht er uns magisch an, einmal wegen des alten Gemäuers und zweitens wegen des einzigartigen Unterwassermuseums. Peter hatte uns schon während des Segelns eine „Dichterlesung“ gehalten, d.h. er hat uns mit Hilfe seines Reiseführers auf unseren Landgang vorbereitet: „Damit ihr nicht so ganz dumm davor steht“. Zusammenfassend hört sich das dann so an:

Auf dem Rückzug vom heiligen Land haben die Johanniter hier um 1500 die heute noch fast vollständig erhaltene Burg erbaut (bzw. haben bauen lassen.Der Papst hatte Vergebung der Sünden prophezeit wenn man dort ordentlich mit anpackte – und viele hatten es wohl bitter nötig). So entstand das Kastell, strategisch wunderbar auf einer felsigen Insel vor dem damaligen Dorf gelegen, mit Blick hinüber nach Kos, zur anderen Kreuzritterburg (so konnte man sich per Signale gut unterhalten). Gemeinsam hatten sie die zu der Zeit am meisten befahrene Schifffahrtsroute voll im Blick, konnten sie also wunderbar kontrollieren.

Burg DSCF5868
Burg DSCF5362

Überall in den Mauern finden wir in Stein gemeißelte Wappen der verschiedenen Ritter, jeder wollte sich hier wohl verewigen, 249 erwähnt der Reiseführer. Manche haben noch leichte Farbreste, die meisten aber sind kahl.

Wappen

Innerhalb der dicken Wehrmauern befinden sich fünf hohe Türme (der französische mit  48 Metern der höchste), viele Nebengebäude und Innenhöfe, alles gut erhalten bzw. wunderbar restauriert.
Heute ist die Insel mit dem Festland verbunden und wo damals Wasser floss ist nun eine Grünanlage, in der im Sommer kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
Dies ist also unser erstes Ziel, die Hälfte von uns interessiert sich mehr für das Gebäude, die andere freut sich auf das darin untergebrachte einzigartige Unterwassermuseum.

Vom Yachthafen aus spazieren wir in nur einem Viertelstündchen bis zur Burg, denn zum Glück erinnert uns immer einer an unser Ziel. Auf dem Weg sind viele gemütliche Cafes, Andenkengeschäfte, Sitzbänke mit toller Aussicht und meist bleibt einer zurück weil er gerade ein wunderbares Motiv zum Fotografieren entdeckt hat. Schließlich aber stapfen wir die breite Rampe hinauf durch das steinerne Tor, bzw. durch eines der dicken Tore, denn 7 sollen es insgesamt gewesen sein.

Burg und Basar

Im Burghof, gleich am Anfang unseres Weges, treffen wir auf eine Amphorenausstellung. Da wird endlich unsere Frage beantwortet warum diese großen Gefäße oben meist nur zwei kleine Ohren hatten und keinen vernünftigen Griff zum Anfassen und keinen platten Boden zum Stehen: Die untere Hälfte wurde meist im Sand oder in der Erde verbuddelt und da ist nun mal die Spitze praktischer. Und die Henkel sind zum praktischen Tragen wie das Foto auf dieser Seite zeigt.

Amphore
Anker

Vor den Steinen mit den Löchern stehen wir auch erst einmal fragend wie die Archäologen, als sie diese zum ersten Mal auf dem Grund des Meeres entdeckten. Zum Glück gibt es aber daneben eine Erklärung: in die Löcher wurden, je nach Beschaffenheit des Meeresboden, verschiedene Pflöcke gesteckt und so bestückt dienten sie dann als Anker. „Da lob ich mir aber eure elektrische Ankerwinsch und euren Bügelanker, solche dicken Bollermänner jeden Tag über Bord zu werfen und wieder einzuholen … nee.“ Na, vielleicht waren die Seeleute früher nicht so zimperlich wie unsere Jungs heute.

Auch wenn die Gebäude an sich schon faszinieren, das Unterwassermuseum ist nicht zu toppen. Wir hören wie eine Dame ihre Freundin fragt: „Wann kommen denn endlich die Fische“.Ja, Unterwassermuseum ist in der Tat der falsche Begriff, richtiger würde es „Unterwasserarchäologiemuseum“ heißen, aber dieses Wort wird meist aus Bequemlichkeit abgekürzt und führt so häufig zu falschen Vorstellungen. Und exakt betitelt würde es wohl „das bedeutendste Unterwasserarchäologiemuseum der Welt“ heißen. Teile von Schiffswracks aus verschiedenen Jahrtausenden, das älteste von 1400 v. Chr., das jüngste 1600 n. Chr., wurden direkt vor der türkischen Küste gefunden, in hunderten von Tauchgängen geborgen und nun den Museumsbesuchern zugänglich gemacht. Viele Artefakte lassen darauf schießen woher das Schiff kam, welches Ziel es hatte, auch was in den verschiedenen Amphoren transportiert wurde konnte man feststellen.

Wir sind zum Glück gut vorbereitet und als Segler natürlich eher an Schiffen als an Fischen interessiert (obwohl ein Aquarium mit heimischen Arten auch nicht übel wäre). Am längsten stehen wir in der Ausstellungshalle des Uluburun- Schiffes, eines Handelsschiffes aus der Bronzezeit, 1400 v. Chr. Es war ungefähr so groß wie unsere  Meridian: 15m lang und 5m breit und  mit einem großen Rahsegel bestückt. Aus unbekannten Gründen sank es nur ca. 400 m vor der türkischen Küste auf 60m Tiefe. In 22400 Tauchgängen wurden die verschiedenen Teile des Schiffes und seiner Ladung aus dem Wasser geborgen.

Ulu burun 1
Ulu burun 2

Wir staunen über die verschiedenen Handelswaren die die Taucher zutage förderten: über 350 Rohkupferplatten aus Zypern (man nennt sie Ochsenhautbarren da sie der Form nach einer Ochsenhaut ähnlich sehen) und auch Zinnplatten um daraus Bronze zu schmelzen, Ebenholz und Elfenbein aus Afrika, Goldschmuck und Glas aus Ägypten, einen goldenen Skarabäus der Königin Nofretete die zu dieser Zeit regierte (oder ihr Mann, wie dem auch sei), Bernstein von der Ostsee, toll gearbeitete Schmuckstücke und kleine Geschenkartikel. Diese Funde zeigen wie weit die Handelsbeziehungen vor 3500 Jahren schon waren, wir staunen.

Aber auch die anderen gehobenen Wracks sind einen Besuch wert, einmal die Schiffe als solche aus den unterschiedlichsten Zeiten und dann auch die Fundstücke, die aus dem Wasser geborgen wurden. Sie sind alle sehr lebendig und anschaulich ausgestellt. Ein Boot wurde in Originalgrösse nachgebaut, sodass man darauf rumlaufen und sich so eine Vorstellung von einer Schiffsreise damals machen kann.

Besonders schön wurde der Glassaal hergerichtet, in dem Glaswaren von 1400 v. Chr. bis 1100 n. Chr. in verschiedenen Formen und Farben ausgestellt sind – wir müssen uns mit Gewalt losreissen. Eigentlich sollte man einen ganzen Tag nur für die Besichtigung der Burg einplanen.

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